Was ist der TÜV?
Wenn es um Fahrzeugsicherheit und technische Standards geht, fällt in Deutschland ein Begriff besonders häufig: TÜV. Doch was steckt eigentlich hinter dem Kürzel? Welche Aufgaben erfüllt der TÜV? Und was erwartet Fahrzeughalter bei der Hauptuntersuchung? In diesem Artikel bekommst Du einen Überblick.
Was bedeutet TÜV?
TÜV steht für Technischer Überwachungsverein. Dabei handelt es sich nicht um ein einzelnes Unternehmen, sondern um mehrere unabhängige Organisationen, die in Deutschland und international tätig sind – z. B. TÜV Süd, TÜV Nord oder TÜV Rheinland. Sie alle gehen aus den ursprünglichen regionalen Überwachungsvereinen hervor, die bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, um Dampfkessel und andere technische Anlagen auf ihre Sicherheit zu überprüfen.
Heute ist der TÜV weit mehr als ein „Kontrolleur von Autos“. Er prüft, zertifiziert und überwacht eine Vielzahl von Produkten, Prozessen und Anlagen – von Industrieanlagen über Medizintechnik bis hin zu Spielzeug oder Aufzügen.
Die Hauptuntersuchung (HU) beim TÜV
Am bekanntesten ist der TÜV sicherlich für die sogenannte Hauptuntersuchung (HU), die regelmäßig bei Kraftfahrzeugen durchgeführt werden muss. Umgangssprachlich spricht man oft auch einfach von „zum TÜV gehen“ – selbst wenn eine andere Prüforganisation wie DEKRA oder KÜS die Untersuchung durchführt.
Wann ist die HU fällig?
Die erste Hauptuntersuchung ist bei Neuwagen nach drei Jahren fällig, danach alle zwei Jahre. Das gilt sowohl für Pkw als auch für Motorräder und bestimmte Anhänger. Gewerblich genutzte Fahrzeuge oder Taxis müssen teilweise häufiger zur Prüfung.
Was wird geprüft?
Im Rahmen der HU wird kontrolliert, ob das Fahrzeug den gesetzlichen Anforderungen entspricht – insbesondere in Bezug auf:
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Bremsen
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Beleuchtung und Elektrik
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Fahrwerk und Lenkung
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Abgasverhalten (inkl. Abgasuntersuchung – AU)
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Karosserie und Sichtverhältnisse
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Sicherheitsausstattung wie Airbags, Gurte oder Warnwesten
Ziel ist es, die Verkehrssicherheit, Umweltverträglichkeit und die Vorschriftsmäßigkeit des Fahrzeugs sicherzustellen.
Was kostet der TÜV?
Die Kosten für die Hauptuntersuchung variieren leicht je nach Bundesland, Prüfstelle und Fahrzeugtyp. Für einen normalen Pkw ohne große Besonderheiten liegen die Gebühren meist zwischen 100 und 150 Euro (inkl. Abgasuntersuchung).
Plakette: So erkennst Du den nächsten TÜV-Termin
Nach bestandener HU bekommt das Fahrzeug die TÜV-Plakette auf das hintere Nummernschild geklebt. Die farbige Plakette zeigt den Monat und das Jahr, in dem die nächste Untersuchung fällig ist – auf den ersten Blick erkennbar durch die oben stehende Monatszahl.
Beispiel: Wenn oben auf der Plakette die „3“ steht, muss das Auto im März zur nächsten Hauptuntersuchung.
Was passiert bei Mängeln?
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Ohne Mängel oder mit geringen Mängeln: Das Fahrzeug bekommt die neue Plakette.
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Erhebliche Mängel: Die Plakette wird verweigert, und Du hast einen Monat Zeit, die Mängel zu beheben und zur Nachprüfung zu erscheinen.
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Verkehrsunsicher: Das Fahrzeug darf nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden, bis es repariert und erneut geprüft wurde.
Fazit
Der TÜV steht seit Jahrzehnten für technische Sicherheit und Verbraucherschutz. Gerade die Hauptuntersuchung sorgt dafür, dass auf deutschen Straßen nur Fahrzeuge unterwegs sind, die den gesetzlichen Sicherheitsstandards entsprechen. Auch wenn der Termin beim TÜV für viele lästig erscheint – letztlich ist er ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.